Die EU-Finanzminister haben keine wirksamen Regeln für die Eindämmung von Nahrungsmittelspekulation auf den Weg gebracht.
Diese Meldung auf den Oxfam-Webseiten ist eher untergegangen. Wie man feststellen muss, schafft es die europäische Initiative gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln seit Wochen kaum mal in die Schlagzeilen. Es entsteht der Eindruck, dass die Hirne leer und die Bäuche voll sind.
Vor zirka einem Monat zog Oxfam also dieses Zwischenfazit: „EU-Finanzminister lassen weiter mit Essen spielen“, so die ernüchternde Schlagzeile. In dem Artikel wird trotzdem wacker an der zementierten Position festgehalten:
Auf keinen Fall sollten die Positionslimits nur auf nationaler Ebene eingeführt werden. Dann würden sich die EU-Staaten mit den niedrigsten Limits unterbieten, um Spekulanten an ihre Finanzplätze zu locken.
Ah ja? Auf keinen Fall? Die Motivation gegen eine längst überfällige nationale Regelung ist also die Angst, dass andere es dann noch schlimmer treiben?
Was werden wir als nächstes lesen zum Thema Waffenexporte oder Atomkraft? Ich habe Vorschläge: Besser Waffen aus unseren Schmieden verkaufen, damit kein Geld in die Hände der üblen Waffenproduzenten anderer Länder kommt. Und war die deutsche Atomkraft nicht die sicherste überhaupt (neben den japanischen Kernkraftwerken, versteht sich ja von selbst)? Ja, sollte man da nicht doch wieder …
Genauso wie die nationale Initiative von Occupy:Occupy offenbar gescheitert ist, so ist es die europäische. Darauf zu hoffen, dass die Lobby der Gier in Brüssel irgendeine Schwäche zeigt, ist blauäugig.
Der gangbare Weg ist schwierig: Irgendwie wird man von vorne beginnen müssen mit dem Thema — und zwar im Gespräch mit dem Nachbarn. Der ist allerdings so satt, dass er sich noch nicht mal um die Belange in seiner eigenen Gemeinde kümmern mag.
Wir Menschen werden an uns selbst verzweifeln.
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